Herztransplantation

HERZTRANSPLANTATION

Herz­transplantation

Für die Patienten, die sich trotz optimaler medikamentöser Behandlung kontinuierlich verschlechtern und bei denen es keine andere chirurgische Option zur Behebung der Herzerkrankung gibt, ist die derzeit einzige Therapiemöglichkeit die Herztransplantation.

Zahlen und Fakten

Die weltweit erste Herztransplantation wurde 1967 von Christiaan Barnard und seinem Team in Kapstadt / Südafrika durchgeführt. In Deutschland führte Rudolph Zenker die erste Herztransplantation am 13.02.1969 in München durch, allerdings erfolglos. Den ersten Erfolg konnten Ärzte des Deutschen Herzzentrums München erst viele Jahre später – nämlich am 7. Mai 1981 – verbuchen. Inzwischen werden in Deutschland jährlich etwa 300 Herzen transplantiert.

Ablauf der Herztransplantation

Beginn der Operation zur Herztransplantation

Zur Freilegung des Herzens wird das Brustbein durchtrennt und der Herzbeutel eröffnet. Anschließend wird der Empfänger an eine sogenannte Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Diese übernimmt während der Operation die Funktion von Herz und Lungen, d. h. das Blut wird mit Sauerstoff versorgt und durch den Körper des Patienten gepumpt. Nach Stilllegung des alten, erkrankten Herzens wird dieses unter der Leitung eines erfahrenen Chirurgen entfernt.

 

Entnahme des erkrankten Herzens

Die Entfernung des alten und die Implantation des neuen Herzens geschieht sehr zügig, um die Ischämiezeit (Zeit, in der das neue Herz nicht mit sauerstoffhaltigem Blut versorgt wird) möglichst gering zu halten. Im Falle, dass der Empfänger bereits voroperiert ist (z. B. nach einer oder mehreren Bypass- oder Klappenoperationen), kann erheblich mehr Zeit benötigt werden: Durch die Voroperationen sind Verwachsungen zwischen dem alten Herzen und dem umgebenden Gewebe entstanden, die vorsichtig und teilweise auch zeitaufwändig gelöst werden müssen.

 

Implantation des Spenderherzes

Nach Ende der Implantation wird die Durchblutung des neuen Herzens wieder freigegeben. Durch das Füllen der Koronararterien mit sauerstoffreichem Blut wird das Herzmuskelgewebe wieder mit Sauerstoff versorgt. Dadurch beginnt das Herz sich in aller Regel wieder spontan zu kontrahieren. Wenn die Funktion des neuen Herzens ausreichend erscheint, kann der Patient von der Herz-Lungen-Maschine entwöhnt werden. Anschließend wird der Brustkorb wieder schichtweise verschlossen. Nach Beendigung der Operation wird der Empfänger auf die Intensivstation gebracht.

Herztransplantation

Schnittführung bei einer Herztransplantation: Der Schnitt erfolgt über dem Brustbein und ist in der Regel (je nach Körpergröße) ca. 20 cm lang

Nach der Herztransplantation

Sobald der Patient wieder ausreichend atmet, die Herzfunktion ohne Unterstützung von Medikamenten zufriedenstellend ist und die Niere wieder funktioniert, kann der Patient auf die Normalstation verlegt werden. Dies ist bei Patienten ohne größere Komplikationen in der Regel nach zwei bis sieben Tagen der Fall. Der Transplantierte wird nun noch für ein bis zwei Wochen nach der Herztransplantation stationär im Transplantationszentrum verbleiben. Diese Zeit wird genutzt, um die medikamentöse Therapie zu optimieren, die immunsuppressiven Medikamente optimal einzustellen und eventuelle Abstoßungen in der frühen Phase nach der Transplantation zu erfassen.

Referenzen