In der Regel braucht die Wunde nach der Transplantation nur wenige Tage, um sich zu schließen. Die Festigung des Narbengewebes nach der Transplantation dauert jedoch einige Wochen. Aus diesem Grund sollte die Haut in diesem Bereich mehrere Wochen lang geschont und gepflegt werden. Achten Sie darauf, den Narbenbereich einige Monate lang vor Sonnen- oder UV-Strahlung zu schützen, da diese zu Pigmentstörungen führen kann.
Sorgfältige Körperhygiene ist wichtig, um das Risiko einer Infektion zu verringern. Waschen Sie vor dem Essen, nach Händeschütteln, Toilettenbenutzung, Müll raustragen usw. die Hände gründlich und befreien Sie sich dadurch von Keimen.
Wenige Tage nachdem die letzten Drainagen und Nahtfäden entfernt wurden, können Sie wieder duschen bzw. ein Bad nehmen. Danach ist für die persönliche Hygiene tägliches Wechseln der Unterwäsche und Strümpfe sowie Duschen mit regelmäßiger Haarwäsche notwendig.
Dreimaliges Duschen am Tag oder übermäßiges Benutzen von Seifen und Duschlotionen ist allerdings zu viel des Guten und schadet mehr, als es nützt.
Folgende Empfehlungen können sinnvoll sein:
- Wechseln Sie täglich Handtücher.
- Nehmen Sie lieber eine Dusche als ein Vollbad. Duschen weicht die Haut nicht so stark auf und begünstigt dadurch keine Infektionen.
- Achten Sie darauf, den Säureschutzmantel der Haut nicht zu verletzten. Verwenden Sie deshalb milde Reinigungsprodukte und Waschlotionen mit einem hautneutralen pH-Wert.
- Wechseln Sie während der Menstruation Hygieneartikel besonders häufig.
- Frauen sollten bei Auftreten von Ausfluss sofort Ihren Frauenarzt konsultieren.
Warzen, Fuß-, Haut- und Nagelpilz treten bei immunsupprimierten Patienten vermehrt auf. Untersuchen Sie Ihre Fußsohlen und Hautfalten daher regelmäßig auf Pilzbefall. Tragen Sie beim Besuch von Schwimmbädern immer Badesandalen.
Auch wenn es durch die kortisonhaltigen Medikamente zu Hautveränderungen und Akne kommen kann, sollten Sie auf kommerzielle Make-up-Produkte, Abdeckstifte oder Puder verzichten. Sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt, wie Sie Akne bekämpfen können und welche Hautpflegeprodukte Sie verwenden dürfen.
- Bekämpfen Sie Akne mit einem milden und antibakteriellen Reinigungsprodukt, verwenden Sie stets ein frisches Handtuch.
- Das durch die Kortisonbehandlung in Mitleidenschaft gezogene Haar kann durch Haarspray, Tönungen, chemische Behandlung etc. noch mehr geschädigt werden oder sich verfärben. Vermeiden Sie daher diese Behandlungen.
- Meiden Sie Sonneneinstrahlung, da diese noch eher als bei Gesunden zur Bildung von Hauttumoren führen kann.
- Gehen Sie nie ohne Sonnenschutz aus dem Haus. Verwenden Sie Sonnenschutzprodukte mit einem LSF von über 25, auch in mitteleuropäischen Breitengraden, bei bedecktem Himmel oder im Winter. Wenn Sie unter spärlichem Kopfhaarwuchs leiden, sollten Sie auch immer eine Kopfbedeckung tragen.
- Informieren Sie immer Ihren behandelnden Hautarzt, wenn Sie neue Hautveränderungen bemerken oder sich bereits bestehende Hautveränderungen verändern, nässen oder jucken.
Pflegen Sie Zähne und Zahnfleisch regelmäßig mit einer weichen Zahnbürste, mit der Sie auch das Zahnfleisch vorsichtig massieren. Wird das Zahnfleisch verletzt, können Bakterien, die sich in der Zahnbürste ansammeln, in die Blutbahn gelangen. Häufiges Wechseln der Zahnbürste und die Benutzung antiseptischer Mundspülungen nach dem Essen schützen zusätzlich. Besuchen Sie regelmäßig Ihren Zahnarzt.
Kontrollieren Sie regelmäßig, ob sich besonders im Rachen Beläge, Bläschen oder Geschwüre gebildet haben, und informieren Sie in diesem Fall umgehend Ihren Transplantationsarzt. Weiße abstreifbare Beläge auf der Mundschleimhaut sind ein klares Indiz für eine Pilzinfektion. Suchen Sie bei Auftreten sofort Ihren Arzt auf.
Gerade in den ersten Wochen und Monaten nach der Transplantation müssen Sie viel schlafen, um sich zu erholen. Auch ein Mittagsschlaf ist zu empfehlen, solange abends keine Einschlafstörungen auftreten.
Schlafmittel sollten nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden und sind sowohl für leber- als auch nierentransplantierte Patienten ungünstig:
- Schlafmittel können die Leber belasten.
- Viele nierentransplantierte Patienten scheiden fast zwei Drittel des Urins in der Nacht aus und müssen daher nachts häufiger zur Toilette. Hierbei kann eine salzrestriktive Ernährung zu einer Erleichterung beitragen.
Tragen Sie bei der Gartenarbeit Gummihandschuhe, da diese zu einem gewissen Maße vor Verletzungen und nachfolgenden Infektionen schützen. Meiden Sie Komposthaufen und legen Sie im eigenen Garten keine an. Dort wachsen Pilze, die gefährlich für Sie werden könnten.
Auch Zimmerpflanzen können Infektionsherde sein. Sie sollten deshalb entfernt oder auf Hydrokultur umgestellt werden.
Haustiere stellen ebenso ein gewisses Infektionsrisiko dar. Die Entscheidung, ob ein Haustier zu empfehlen ist, sollten Sie zusammen mit Ihrer Transplantationsklinik treffen. Auf jeden Fall sollte jedes Haustier einmal jährlich zum Ausschluss von Toxoplasmose zum Tierarzt gebracht werden. Die anfallenden Ausscheidungen des Tieres sollten möglichst von anderen Personen beseitigt werden. Außerdem ist eine häufige Hände- und Flächendesinfektion notwendig.